5 Mal … Freiburg

Der sonnigste Ort Deutschlands gilt als Hauptstadt des Schwarzwalds. Mittelalterliche Geschichte trifft hier auf jede Menge Natur
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1. Rund um das Münster

Altstadt mit Ausblick

Auf das Münster, Freiburgs Wahrzeichen, treffen Sie beim Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt bestimmt. Ein Besuch lohnt sich. Mehr als 300 Jahre haben die Freiburger ab dem Jahr 1200 daran gebaut. Lange war die Kirche architektonisches Vorbild für Gotteshäuser in ganz Europa. Auch ihre Glocke „Hosanna“, 750 Jahre alt, ist etwas Besonderes: Sie klingt einzigartig schön – melancholisch, aber laut und klar. Halten Sie beim Rundgang um das Münster Ausschau nach den 91 Wasserspeiern an der Fassade. Das sind wilde Gesellen, die ursprünglich Regenwasser vom Mauerwerk ableiten und nebenbei auch böse Dämonen fernhalten sollten. Steigen Sie auch die 209 Stufen zur Aussichtsplattform des Turms hoch. Als Belohnung gibt es einen Panoramablick bis zu den Vogesen. Übrigens: Freiburg blickt in diesem Jahr auf 900 Jahre Stadtgeschichte zurück. Infos: 2020.freiburg.de

2. Gaumenfreuden

Wurst - Couture

Von Weinstub’ bis Sterne-Restaurants – Freiburger essen gerne auswärts. Kein Wunder, die badische Küche gilt als eine der besten Deutschlands. Ihre Lieblingsspezialität gibt’s allerdings auf dem Wochenmarkt vor dem Münster (montags bis freitags 7.30 bis 13.30 Uhr, samstags bis 14 Uhr): die Lange Rote oder „Münsterwurst“. Seit 1951 wird das 35 cm lange Fast Food gegrillt, zwischen zwei Brötchenhälften gepackt und mit geschmorten Zwiebeln plus Senf garniert. Bei der Frage mit oder ohne Zwiebeln darf man sich frei entscheiden. Wer seine Lange Rote dagegen geknickt oder gar geschnitten bestellt, outet sich sofort als Tourist. Eine echte Münsterwurst muss nämlich aus dem Brötchen ragen. Wo es die beste gibt? Das muss jeder für sich entscheiden. Lassen Sie sich nicht davon täuschen, dass der erste Stand an der Nordseite des Münsters den größten Andrang hat. Die Stände tauschen regelmäßig ihre Plätze. Tipp für Vegetarier: Einzigartig lecker ist auch „Stefans Käsekuchen“ auf dem Münster-Markt. Es gibt ihn in vielen Variationen – und neuerdings sogar als Likör.

3. Kleine Erfrischung

Die Bächle an den Straßen

Manche Leute vermuten, die Freiburger seien so entspannt, weil sie selbst an heißen Tagen auf Schritt und Tritt Abkühlung finden. Tatsächlich kann man oft beobachten, wie Geschäftsleute im Anzug, ebenso wie Kinder, Studenten und Senioren, Schuhe und Strümpfe ausziehen, um barfuß durch die „Bächle“ zu waten. Diese flach gepflasterten Wasserrinnen durchziehen die gesamte Altstadt. Sie werden vom Flusswasser der Dreisam gespeist. Im 12. Jahrhundert bildeten sie ein Netz von Wasserleitungen zu den Häusern. Heute ist es erlaubt, darin zu spazieren und zu plantschen. Wer abergläubisch ist, sollte allerdings vorsichtig sein: Ein Single, der oder die aus Versehen ins Bächle „dappt“, so heißt es, muss eine Freiburgerin oder einen Freiburger heiraten. Übrigens: Auch ein gewisses menschliches Bedürfnis heißt in Baden „Bächle“. Wenn sich nach dem Wassertreten die Blase meldet, auf rote Klebeschilder mit der Aufschrift „Nette Toilette“ achten. Es weist auf Gaststätten hin, die erlauben, ihre WCs gratis zu benutzen.

4. Der Schwarzwald ruft

Durchs Höllental ins Badeparadies

Mildes Klima, Der Ausflug zum Titisee hat zwei Rekorde zu bieten, wenn man mit der Hölltalbahn unterwegs ist. Zwischen den Orten Himmelreich im namensgebenden Höllental und dem Kurort Hinterzarten durchrollt sie die steilste Bahnstrecke Deutschlands: Auf nur zwölf Kilometern geht´s 400 Meter hoch. Eine der vielen Brücken ist das Ravennaviadukt, die größte des Schwarzwalds. Insgesamt ist die Fahrt eine der beeindruckendsten Touren überhaupt. Aus den Waggons hat man faszinierende Ausblicke in tiefe Täler und auf spiegelnde Seen. Oft führt der Weg durch dichte Tannenwälder. Wenn Sie gern schwimmen, sollten Sie zum Titisee unbedingt Badesachen mitnehmen. Er ist 20 Meter tief und hat klares, sauberes Wasser. Und wenn es dafür zu kalt ist? Dann ab ins „Badeparadies Schwarzwald“ im Ortsteil Tittisee. Dort gibt´s unter anderem Karibikfeeling mit echten Palmen und 33 °C warmen Wasser, Mineralien- Pools, 6000 qm Saunabereich, ein Wellenbad und 23 Hightech-Rutschen.

5. Am Wasser entlang

Auf Radtour

Mildes Klima, wenig Regen – Freiburg und seine Umgebung sind für Radtouren ideal. Zumal es allein im Stadtgebiet über 400 Kilometer Radwege gibt, darunter einige „Rad-Vorrang-Routen“, die mit Piktogrammen auf dem Boden markiert sind. Eine davon, der Dreisamufer-Radweg (FR1), führt mit nur einem „Vorfahrt achten“-Schild zehn Kilometer quer durch die Stadt. Ein tolles Erlebnis ist es auch, mit dem Rad abseits vom Autoverkehr in die Natur zu fahren. Etwa vom Freiburger Waldgebiet entlang des Dreisamkanals bis hinter das Dorf Neuerhausen. Von dort durch den Wald nach Gundelfingen und wieder zurück in die Stadt. Diese Route hat nur wenige Steigungen, aber bietet wunderschöne Ausblicke in den Schwarzwald.